Neueste technologische Innovationen in CNC-Steuerungen

Seit mehr als einem halben Jahrhundert haben CNC-Steuerungen die Zerspanungsbranche fest im Griff. Ob werkstattorientierte Programmierung direkt an der Maschine oder CAD/CAM-Anwendungen: Ohne die „computerized numerical control“ wäre die moderne Fertigung undenkbar. Auch die Trends 2022 wären nicht komplett ohne einen Einblick in aktuelle Innovationen, mit denen die großen und kleinen Steuerungs-Hersteller die Produktion noch ein wenig schneller, intuitiver und vor allem produktiver machen wollen. Wir haben uns im Rahmen unseres Innovations-Blogs die wichtigsten Trends des Jahres einmal genauer angesehen.
Trend 1: CNC-Steuerungen wachsen mit neuen Technologien zusammen
Einen bedeutenden Trend sieht Uwe-Armin Ruttkamp von Siemens vor allem im Bereich der Verschmelzung von CNC-Steuerungen mit neuen Technologien, beispielsweise der additiven Fertigung. Die CNC-Steuerung muss „das Zusammenwachsen mit den neuen Technologien wie Additive Manufacturing und Roboteranbindungen unterstützen“, so der Siemens-Experte. Vor allem im Bereich der automatisierten Be- und Entladung von Werkzeugmaschinen sowie bei kleineren Bearbeitungsaufgaben sehen die Hersteller hier enormes Potential. Durch neue Schnittstellen in den CNC-Steuerungen werden die Maschinen nicht nur flexibler – sondern vor allem für die wachsenden Anforderungen der Zukunft gerüstet. Ein interessanter Trend, der der Zerspanungsbranche sicherlich völlig neue Aufgabengebiete erschließen könnte.
Trend 2: Mehr Software-Einsatz für eine bessere Skalierbarkeit
Die Hardware-basierte Funktionsweise klassischer CNC-Steuerungen stößt langsam, aber sicher an ihre Grenzen. Die Nachfrage nach fein skalierbaren Lösungen im Bereich der Steuerungstechnik steigt seit einigen Jahren stark an – ein Trend, der auch 2022 weitergeführt wird. Moderne Maschinen müssen den Anforderungen der flexiblen, digitalen Fertigung entsprechen – und entsprechend deutlich mehr Funktionen und Aufgaben abbilden können als jemals zuvor. Werkzeugmaschinen sollen sich nicht mehr nur ohne großen Aufwand in bestehende Fertigungslandschaften integrieren lassen, sondern auch Datensätze gewinnen und für weitere Anwendungen oder Analysen bereitstellen. Diese Aufgaben erfordern vor allem mehr Software, die – eine entsprechend gute Architektur vorausgesetzt – die geforderten Funktionen einfacher, schneller und insgesamt besser skalieren und erweitern kann, als es mit reiner Hardware-Unterstützung möglich wäre. Der Einsatz von Software im Bereich der CNC-Steuerungen hat noch einen weiteren Vorteil: er macht die Maschinen einfacher bedienbar. Intuitive Steuerungen, die so einfach zu bedienen sind wie ein Smartphone und gleichzeitig einen deutlich erweiterten Funktionsumfang in die Fertigung bringen: Für uns ganz klar der wichtigste Trend des Jahres!
Trend 3: CNC-Steuerungen als Basis für individualisierte Applikationen
Die konventionelle Programmierung von CNC-Maschinen direkt an der Steuerung durch den Bediener ist gerade bei den zahlreichen Lohnfertigern in Deutschland nach wie vor unverzichtbar. Allerdings zeigt der aktuelle Trend, dass die CNC-Steuerung der Zukunft viel mehr sein wird als „nur“ eine Steuerung. Im Zuge der Digitalisierung rückt die automatisierte Bahnplanung unter Berücksichtigung von digitalen 3D-Modellen und den in der Maschine eingesetzten Werkzeugen in den Fokus. Daneben arbeiten Steuerungs-Hersteller daran, die Steuerungen als Basis für individuelle Apps einzusetzen. Von Prozesssimulationen in Echtzeit auf der Steuerung bis hin zum Aufzeichnen und Weiterleiten von Maschinendaten in Richtung Cloud oder Edge-Devices reichen die innovativen Ansätze der Hersteller. Die Integration von CAD-Daten direkt in die NC-Steuerung, ein weiteres Innovationsfeld der Hersteller, macht ein intelligentes Bearbeiten der Werkstückgeometrien möglich. Der direkt erlebbare Vorteil: Werkstückkanten werden sauberer und Übergänge insgesamt schöner.
Trend 4: Werkstattorientierte Programmierung vereinfachen
Für viele Lohnfertiger aus dem Mittelstand bildet die klassische, werkstattorientierte Programmierung direkt an der Maschine die Existenzgrundlage – und das wird auch mittelfristig so bleiben. Hersteller unterstützen die WOP mit neuen Funktionen, so dass auch die immer komplexer werdenden Zerspanungsprozesse durch manuelle Programmierung realisierbar bleiben. Vorkonfigurierte Zyklen, virtuelle Inbetriebnahmen in sicheren, digitalen Testumgebungen und dialoggeführte Programmeingaben sind zwar keine wirklichen Neuheiten mehr – aber werden im Jahr 2022 nochmal deutlich an Effizienz zulegen.
Wir hoffen, Ihnen einen ersten, kurzen Einblick über die aktuellen Trends bei CNC-Steuerungen verschafft zu haben. Haben Sie Fragen zu diesem Artikel oder unserem Angebot? Oder möchten Sie mit unseren Experten ein ganz konkretes Fertigungsprojekt besprechen? Dann nehmen Sie doch gleich einmal Kontakt mit uns auf!