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Der aktuelle Markt für CNC-Maschinen - Probleme & Chancen

Eine sehr gute Auftragslage im Maschinenbau trifft aktuell auf globale Herausforderungen, die der Branche Probleme bereitet – aber auch Chancen mit sich bringt. Welche Auswirkungen haben der Siegeszug der Elektromobile auf die Auftragslage, und wie sieht es aus auf dem Markt für Gebrauchtmaschinen? Wir haben uns auf dem aktuellen Markt für CNC-Maschinen umgesehen und Ihnen die wichtigsten Brancheninfos kompakt zusammengetragen.

Nach der Corona-Krise 2020 konnte sich die Werkzeugmaschinenindustrie im Jahr 2021 deutlich erholen. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit stiegen die Aufträge deutlich an und lagen stellenweise sogar über dem Vorkrisenniveau. Die deutschen Maschinenbauer konnten ein Auftragsplus von satten 59 % verzeichnen und so Verluste aus dem Krisenjahr 2020 mehr als zufriedenstellend kompensieren. Die hervorragende Auftragslage setzte sich auch im ersten Quartal 2022 fort. Und dann begann Ende Februar 2022 der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine – mit bis dahin unvorstellbaren Auswirkungen für die gesamte Weltwirtschaft.

Auch wenn der Anteil des russischen Marktes gemäß VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V) am Gesamtumsatz der deutschen Branche bei unter 2 % liegt, sind die indirekten Auswirkungen des Krieges extrem. Stark steigende Energiepreise und gestörte Lieferketten belasten insbesondere die exportorientierten deutschen Maschinenbauer.

Der VDW revidiert seine Prognose für 2022 nach unten

Der Krieg in Europa und ein schwächelndes China, Lieferengpässe vor allem im Bereich der Elektronik und Chips und deutliche Preissteigerungen in allen Bereichen setzen den Maschinenbauern weiterhin zu. Ging der VDW noch Anfang 2022 von einem Produktionsplus von 14 % für 2022 aus, revidierte der Verband die Vorhersage auf nur noch 8 %. Mögliche Wachstumspotenziale sind im Jahr 2023 zu erwarten, allerdings unterlegt mit einer hohen Unsicherheit. Denn nicht nur die Wirtschaft, sondern die gesamte Gesellschaft unterliegt derzeit in gleich mehrfacher Hinsicht einem strukturellen Wandel – aus dem sich für die Werkzeugmaschinenindustrie wachsende Geschäftsfelder, gleichfalls aber auch Risiken ergeben können. Im Fokus steht natürlich die Digitalisierung, aber auch eine sich verändernde Mobilität und der Klimaschutz sind Bereiche, in denen der Maschinenbau reagieren muss.

Chance Digitalisierung

Auch in den kommenden Jahren wird die Industrie 4.0 die Produktion weiter digitalisieren und vernetzen. Für den Maschinenbau bedeutet Digitalisierung vor allem effizientere, dezentral gesteuerte Abläufe und durchgängige Prozessketten, bei denen der „realen Welt“ parallele digitale Abbildungen an die Seite gestellt wird. Auch innovative neue Steuerungs-Konzepte sorgen dafür, dass die klassische Branche mit den neuen, wachsenden Anforderungen Schritt halten kann. Auch hier stehen Vernetzung, Dezentralisierung, die Ferndiagnose über das Internet oder eine zuverlässige Fehlererkennung bis zur Ebene der Feldgeräte – Sensoren oder Aktoren – auf der Agenda. Konstrukteure und Entwickler werden durch digitale Simulationen und den Einsatz von Virtual Reality bei der Erschaffung hoch genauer und extrem wirtschaftlicher Fertigungssysteme unterstützt. Maschinelles Lernen und sich selbst optimierende Algorithmen erlauben eine Optimierung von Prozessen und Abläufen und nehmen die Qualitätssicherung in den Fokus. Chance Digitalisierung: Für den Maschinenbau kann die Industrie 4.0 ein wertvoller Baustein aus den Krisen darstellen.

Risiko Mobilität

Auch wenn die aktuellen Energiepreise nicht dafürsprechen: Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Einer landläufigen Meinung nach führt der Umstieg auf die Produktion von Elektromobilen zu einem Produktionsrückgang – denn schließlich benötigt ein E-Motor nur rund 1/10 der Teile wie ein konventioneller Verbrennungsmotor. Eine Studie der Boston Consulting Group aus 2020 [https://www.bcg.com/de-de/publications/2020/transformative-impact-of-electric-vehicles-on-auto-manufacturing] hat diese Meinung jedoch entkräftet. Gemäß der Studie sind Elektroautos nämlich fast genauso arbeitsintensiv in der Herstellung wie Verbrenner. Bei E-Autos sind zwar keine Abgassysteme oder Kraftstoffleitungen zu montieren, dafür aber Wechselrichter und Ladeeinheiten, Batteriekühler und Hochspannungskabel. Zusammengefasst bedeutet der Umstieg auf Elektromobilität, dass der Aufwand für den Bau eines kompletten E-Autos nahezu genauso hoch ist wie der Bau eines Autos mit Verbrennungsmotor. Allerdings – und hier liegt ein Risiko besonders für die deutschen Autobauer und Zulieferer – werden sich Teile der Wertschöpfungskette verschieben.  Die Arbeitsplätze gehen zwar nicht verloren, aber sie wandern ab, nämlich vom deutschen Autohersteller zum Zulieferer aus Asien.

Chance und Risko Klimaschutz

Es mutet fast schon paradox an. Da hat der Europäische Emissionshandel den Preis für den Ausstoß von einer Tonne CO2 in den vergangenen Jahren von 20 Euro auf 70 Euro erhöht, die Industrie entsprechend auf klimafreundlichere Energieerzeugung gesetzt – und nun kommt ein „Energiekrieg“ mit Russland, der in Sachen Klimaschutz europaweit den Rückwärtsgang auslöst. Der CO2-Preis wird in den nächsten Jahren gedrückt, Kohle als Energieträger wird wieder hoffähig und die EU kann ein Plus von 20 Milliarden Euro durch den angepassten Emissionshandel verbuchen. Das Plus soll dafür eingesetzt werden, um unabhängiger von russischen Energieträger zu werden. Aktuell gilt es jedoch vor allem für die energieintensiven Produktionsbetriebe in Deutschland zunächst darum, den „Winter zu überstehen und dafür zu sorgen, dass nicht massenhaft Betriebe pleite gehen“, wie der CDU-Umweltpolitiker Peter Liese kürzlich in einem Interview mit dem SPIEGEL klarstellte. Die horrenden Energiepreise stellen einerseits ein maximales Risiko für das produzierende Gewerbe dar – andererseits bietet die Energiekrise auch eine echte Chance. Denn durch den Einsatz energie- und ressourceneffizienter Werkzeugmaschinen wird nicht nur der Krise entgegnet – sondern diese dienen auch als Grundlage für ökologisch verbesserte Produkte. Der ökologische Wandel als Booster für die deutschen Produktionsbetriebe: Die nächsten Jahre werden in diesem Sektor immens spannend!

Deutsche Werkzeugmaschinenproduktion wächst nur langsam. Das Geschäft mit dem Service umso schneller

Im VDV Marktbericht 2021 wird deutlich, dass vor allem die Engpässe bei der Beschaffung von Komponenten wie Elektronikteile die deutschen Werkzeugmaschinenproduzenten ausgebremst haben. Ein magerer Auftragszuwachs von nur 2 % war im vergangenen Jahr bei der reinen Maschinenproduktion erkennbar. Auch für 2022 ist hier kein größeres Plus zu erwarten. Anders sieht es allerdings im Bereich des Service aus. Das Ersatzteilgeschäft und Reparaturen konnte 2021 zweistellig zulegen – wir erwarten für dieses Jahr einen ähnlichen Trend. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Produktionsbetriebe den Lebenszyklus des vorhandenen Maschinenparks verlängern und weniger in Neumaschinen investieren.

Gebrauchte Maschinen: Gefragt wie nie

Die „Merker Industriebewertungen“ haben den Einfluss von Angebotsverknappung, unvorhergesehenen Marktentwicklungen, der Energiekrise und den Ukrainekrieg genau unter die Lupe genommen. Die Sachverständigen machen mit einem kleinen Beispiel die Dramatik deutlich. So kam es während der Pandemie zu einem starken Anstieg von Online-Bestellungen, der wiederum zu einem erhöhten Bedarf an Verpackungen aus Pappe geführt hat. Dies wiederum sorgte für eine Preissteigerung bei Neumaschinen zur Bearbeitung von Wellpappe – und zwar um sagenhafte 70 % zwischen 2019 und 2022! Für Verkäufer gebrauchter Maschinen bedeutet das einen erheblichen Wertzuwachs, für Käufer hingegen eine Anpassung des Budgets nach oben. Steht aktuell eine Erweiterung des Maschinenparks an, ist der Kauf von Gebrauchtmaschinen oder Maschinenteilen die dennoch bessere Option – gerade dann, wenn es um enge Liefertermine geht.

CNC-Maschinen kaufen oder verkaufen:  Plattformen gewährleisten schnelle Verfügbarkeit

Im Bereich der Beschaffung stellen Plattformen wie Orderfox durch den Einsatz künstlicher Intelligenz und weltweiten Netzwerken gerade in Krisenzeiten ein überaus wirtschaftliches Instrument dar. Der weltweite Einkauf kann Lieferengpässe in bestimmten Regionen umgehen – und vor allem die Verfügbarkeit der derzeit stark nachgefragten Produkte wie Gebrauchtmaschinen deutlich erhöhen.

Das Jahr 2022 ist für Produktionsbetriebe weltweit schwierig. Und bisher ist auch für das kommende Jahr noch keine richtige Entspannung in Sicht. Umso wichtiger ist es für Maschinenhersteller, Produktionsbetriebe und Händler, Alternativen zu bisherigen Methoden zu finden und einzusetzen.

Gerne stehen wir Ihnen mit unseren digitalen Ansätzen rund um die Beschaffung zur Verfügung. Rufen Sie uns doch gleich einmal an und lassen Sie sich unverbindlich zu unseren Möglichkeiten beraten!